Als der Prophet Eliyahu (Elia) vor Ahab und Jezebel (Isebel) geflüchtet war, ging er hin und hielt sich am Berg Sinai (dem Horeb) auf. Als er dort war, „kam zu ihm eine Stimme“ von YAHWEH/ יהוה.
Melachim Aleph (1. Könige) 19:11-13
11 Er aber sprach: „Komm heraus und tritt auf den Berg vor YAHWEH/יהוה!” Und siehe, YAHWEH/יהוה ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging vor YAHWEH/יהוה her; YAHWEH/יהוה aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind kam ein Erdbeben; aber YAHWEH/יהוה war nicht in dem Erdbeben.
12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber YAHWEH/יהוה war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns.
13 Und es geschah, als Eliyahu dieses hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und er ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm, die sprach: „Was willst du hier, Eliyahu?“
Während YAHWEH/ יהוה in einer [für uns] wahrnehmbaren Stimme sprechen kann, spricht Er in der Regel mit einer leisen und sanften Stimme. Menschen nehmen diese leise, sanfte Stimme zwar auf viele verschiedene Weisen wahr, doch der Punkt ist, dass Er möchte, dass wir beständig Seiner Stimme lauschen und ihr gehorchen, denn so lenkt Er die Schritte der Weisen.
Yeshayahu (Jesaja) 30:21
21 „Und deine Ohren werden das Wort hören, das hinter dir her so spricht: »Dies ist der Weg, den geht!«, wenn ihr zur Rechten oder zur Linken abbiegen wollt.”
YAHWEH/יהוה stellt klar, dass Er nicht nur möchte, dass wir Seinen geschriebenen Geboten gehorchen, sondern Er möchte auch, dass wir Seiner Stimme Gehör schenken.
Devarim (5. Moshe) 13:4
4 YAHWEH, eurem Elohim, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und Seine Gebote halten und Seiner Stimme gehorchen und Ihm dienen und Ihm anhängen.
YAHWEH/יהוה sagt uns, wenn wir beides tun, nämlich Seiner Stimme gehorchen und Seinen Bund (die Thora) halten, dann werden wir ein besonderer Schatz für Ihn sein unter allen Völkern. Und ist es nicht das, was wir wollen?
Shemote (2. Moshe) 19:5
5 „Wenn ihr nun wirklich Meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und Meinen Bund (Thora) bewacht, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir.”
YAHWEH/ יהוה ist ein liebender Vater, und Er nutzt Seine Stimme, um uns vor Schwierigkeiten zu bewahren. Im Garten Eden sagte YAHWEH/ יהוה zu Adam und Havvah (Eva), dass sie nicht von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen sollen. Die Schlange sagte zu Havvah hingegen, dass sie auf die Stimme YAHWEH’S/יהוה nicht hören muss und dennoch leben wird. Die Schlange hat also stillschweigend gesagt, dass sie YAHWEH’S/ יהוהs Stimme eigentlich nicht gehorsam sein muss, da sie ja selbst wie Elohim werden wird, und dann entscheiden kann, was für sie Gut und Böse wäre.
B’reisheet (1. Moshe) 3:4-5
4 Da sprach die Schlange zu der Frau: „Keineswegs werdet ihr sterben!“
5 Sondern Elohim weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Elohim und werdet erkennen, was Gut und Böse ist!“
Satan versuchte Havvah und suggerierte, dass sie doch selbst wisse, was das Beste für sie wäre. Sie konnte jedoch nicht unterscheiden, was das Beste für sie war; sie dachte allerdings, dass sie es könne. Havvah wurde also verführt und wie wir bereits festgestellt haben, symbolisiert Havvah Israel.
Havvah hörte auf, auf Seine Stimme zu hören und somit hörte sie [gleichzeitig] auf zu gehorchen. Genau wie ein irdisches Kind aus der Gnade seines Vaters fallen würde, wenn es aufhört, der Stimme seines Vaters zu gehorchen, fiel Havvah ebenso aus Seiner Gnade.
Es reicht nicht allein aus, dass wir wissen, wer YAHWEH/ יהוה ist, und es reicht auch nicht aus, ausschließlich Seiner geschriebenen Thora zu gehorchen! YAHWEH/ יהוה möchte aber eine Liebesbeziehung mit uns, in welcher wir auf Seine leise, sanfte und geistige Stimme hören und ihr gehorchen. Dies würde die unterbrochene Kommunikation, welche im Garten Eden verloren ging, wiederherstellen.
In früheren Kapiteln sahen wir, wie die nördlichen zehn Stämme Ephraims wegen ihres Ungehorsams in die assyrische Zerstreuung geschickt wurden. Als Ephraim bereits über hundert Jahre weg war, verkündete Yirme-yahu den Juden, dass sie ebenfalls ins Exil geschickt werden würden, falls sie nicht anfingen, ernsthaft auf Seine Stimme zu hören und ihr zu gehorchen:
Yirmeyahu (Jeremia) 7:23-24
23 „Sondern dieses Wort habe Ich ihnen befohlen: »Gehorcht Meiner Stimme, so will Ich euer Elohim sein, und ihr sollt Mein Volk sein; und wandelt auf dem ganzen Weg, den Ich euch gebieten werde, damit es euch wohlergehe!«
24 Aber sie gehorchten nicht und neigten Mir ihre Ohren nicht zu, sondern sie wandelten nach den Ratschlägen, nach dem Starrsinn ihres bösen Herzens, und sie wandten Mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.“
Juda wird 70 Jahre in der babylonischen Gefangen schaft sein, bevor YAHWEH/ יהוה ihn wieder nach Hause bringen wird.
Yirmeyahu (Jeremia) 29:10
10 Fürwahr, so spricht YAHWEH: „Wenn die 70 Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, werde Ich mich euer annehmen und Mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen.“
Doch im Laufe dieser 70 Jahre würden die Grundfeste jüdischen Glaubens nahezu unmerklich verändert werden.
Genau wie die Assyrer zerstreuten die Babylonier die Völker, die sie eroberten, in gleicher Weise und ermutigten diese, sich in ihrer neuen Umgebung zu integrieren. Die Babylonier zerstreuten jene eroberten Völker innerhalb ihrer Grenzen, sie behandelten sie aber gut und ermutigten sie, babylonische Bürger zu werden. Diese Strategie war sehr effektiv. Als das Volk sah, dass sie in Babylon ein materiell reiches Leben führen könnten, wollten sie dem nicht nur nicht widerstehen, sondern viele von ihnen verloren [sogar] den Wunsch, überhaupt jemals wieder in ihre früheren Länder zurückzukehren.
All dies führte zu einer Führungskrise innerhalb der jüdischen Nation. Die levitische Ordnung konnte ohne einen Tempel nicht überleben, denn das Volk hatte keinen Ort, zu dem sie ihren Zehnten und ihre Opfergaben darbringen konnten und ohne Finan-zierung brach die levitische Ordnung bald zusammen. Somit war das jüdische Volk ohne geistige Führung und ohne geistige Führung begannen die Menschen den Sinn für ihre Nationalität zu verlieren und fingen an, sich in Babylon einzuleben.
Das levitische Priestertum musste also so schnell wie möglich ein neues Priestertum errichten. Deswegen wurde bei dieser Gelegenheit ein Priestertum von Rabbinern (wörtlich: Großen) gegründet, welches dem Volk verkündigte, ihre Zehnten direkt an sie abzugeben. Dies löste das Problem der Finanzierung, und es löste auch das Problem der unmittelbaren Notwendigkeit geistiger Führung aber nun ergab sich folgende Schwierigkeit: denn YAHWEH’S/ יהוה Thora erkennt keine Rabbiner an. Wenn die Rabbiner dem Volk gelehrt hätten, YAHWEH’S/ יהוה Thora zu gehorchen, dann hätte das Volk die Rabbiner als Betrüger ablehnen müssen, und sie hätten sich sofort wieder in die babylonische Kultur integriert.
Wie konnte dieses Dilemma jetzt gelöst werden? Wie könnten die Rabbiner das Volk lehren, die Thora zu halten, ohne dass sie in Folge dessen abgelehnt werden würden? Die Lösung war, dass die Rabbiner neu definieren mussten, was der Begriff Thora meint.
Wir verstehen, dass YAHWEH/ יהוה am Berg Sinai die Thora an Moshe (Mose) gegeben hat. Da YAHWEH’S/ יהוה Thora ewiglich und unveränderbar ist, gehorchen wir ihr bis ins Kleinste. Die Rabbiner behaupten jedoch jetzt, dass die Thora nicht ewiglich wäre. Sie behaupten stattdessen, dass YAHWEH/יהוה dem Moshe Autorität gab, das Thora–Gesetz für seine Generation zu etablieren, und dass diese Autorität von Generation zu Generation weitergegeben werde. Nach dieser Definition wäre das Thora–Gesetz immer das, was die „großen Männer“ (Rabbiner) behaupten, was es sein soll. Sie behaupten ebenso, dass Moshe diese Autorität an Yoshua weitergegeben habe, und dieser es wieder weiter an die Richter gab usw., bis diese schließlich bei den Rabbinern lag. Das ist allerdings konträr zum Wort YAHWEH’S/ יהוה.
Devarim (5. Moshe) 12:32
32 „Das ganze Wort, das Ich euch gebiete, das sollt ihr bewachen, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen!“
Aber wenn YAHWEH/ יהוה sagt, dass wir Seine Thora nicht verändern sollen, warum haben die Rabbiner dann solch eine Idee? Wo kommt diese her? Wir können die Rabbiner viel besser verstehen, wenn wir begreifen, dass die meisten Rabbiner vor dem Exil in Babylon Priester und Leviten waren; und sie wurden aufgefordert, Bestimmungen bzgl. des Rechts und bzgl. medizinischer Angelegenheiten zu erlassen. Zum Beispiel mussten sie den medizinischen Zustand eines Aussätzigen beurteilen können.
Vayiqra (3. Moshe) 13:9-14
9 „Zeigt sich die Aussatz-Plage an einem Menschen, so soll man ihn vor den Priester bringen;
10 sieht der Priester an der Haut ein weißes Hautmal und dass die Haare weiß geworden sind und dass rohes Fleisch in dem Mal ist,
11 so ist es ein alter Aussatz in der Haut seines Fleisches; darum soll ihn der Priester für unrein erklären und nicht einschließen; denn er ist schon unrein.
12 Wenn aber der Aussatz an der Haut ausbricht und der Aussatz bedeckt die ganze Haut des von der Aussatz-Plage Befallenen vom Kopf bis zu den Füßen, wohin auch die Augen des Priesters sehen,
13 und der Priester sieht, dass der Aussatz sein ganzes Fleisch bedeckt, so soll er den von der Aussatz-Plage Befallenen für rein erklären, weil er ganz weiß geworden ist; dann ist er rein.
14 An dem Tag aber, da sich rohes Fleisch an ihm zeigt, ist er unrein.“
Die Priester würden dies als eine Rechtsfrage betrachten und die Tatsache, dass die Priester eine juristische Orientierung hatten, hilft zu erklären, warum die Rabbiner sich selbst als göttlich inspirierten Gerichtshofs verstehen. Es erklärt auch, warum sie glauben, dass ihre Meinung mit dem Thora–Gesetz gleichzusetzen wäre. Das große Problem ist nur, dass sie den gleichen Fehler machen, welchen auch Havvah machte. Sie hatte es zugelassen, von der Schlange verführt zu werden, um dann zu glauben, dass sie qualifiziert wäre, auf eigene Faust (durch ihren Verstand) unterscheiden zu können, was Gut und Böse ist, anstatt auf יהוה Stimme zu hören und dieser zu gehorchen.
B’reisheet (1. Moshe) 3:4-5
4 Da sprach die Schlange zu der Frau: „Keineswegs werdet ihr sterben!“
5 Sondern Elohim weiß: „An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Elohim und werdet erkennen, was Gut und Böse ist!“
So wie Havvah hörten die Rabbiner auf, auf YAHWEH’S/ יהוה Stimme zu hören. Sie veränderten die Definition der Thora von YAHWEH’S/ יהוה Autorität zu ihrer eigenen Autorität. Die Rabbiner betrachten die Thora als einen wichtigen historischen Präzedenzfall, den sie nutzen können, um ihre eigene angenommene Autorität rechtfertigen zu können. Vielleicht wollen sie deswegen auch nicht zu der Thora von Moshe zurückkehren – sie müssten sich dann dem Geist YAHWEH’S/ יהוה unterordnen (was etwas ist, das das Fleisch nicht gern tut).
Anstatt YAHWEH’S/ יהוה Thora als ein vollkommenes Ehebündnis zu betrachten, welches nicht geändert werden darf, lehren die Rabbiner, dass das jüdische halachische Gesetz ein sich entfaltendes Gebiet wäre, in dem moderne Verordnungen der Schriftgelehrten wichtiger seien als die Entscheidungen in YAHWEH’S/ יהוה Thora aus alter Zeit. In der Tat lehren sie, dass wir die Thora brechen dürfen (weil es „positive und negative Gebote gibt“), während wir die Verordnungen der Schriftgelehrten nicht überschreiten dürfen, da wir sonst die Todesstrafe auf uns ziehen.
Mein Sohn, sei vorsichtiger bei [der Einhaltung der] Worte der Schriftgelehrten als mit den Worten der Thora, denn in den Gesetzen der Thora gibt es positive und negative Gebote; aber nach den Gesetzen der Schriftgelehrten erleidet der die Todesstrafe, wer eine der Verordnungen der Schriftgelehrten überschreitet.
[Babylonischen Talmud, Traktat Eiruvin, 21b]
Aufgrund ihrer Rechtsorientierung gehen Rabbiner davon aus, dass der Prophet Eliyahu (Elia) einen „Gerichtshof“ innehatte; und sie sagen, dass selbst wenn Eliyahu (und sein angebliches Gericht) mit ihren neueren Mehrheitsentscheidungen nicht einverstanden wäre, niemand auf ihn hören solle.
Ein Gericht kann die Entscheidung eines anderen Gerichts nicht für nichtig erklären, es sei denn, es ist überlegener in Weisheit und Mitgliederzahl! Außerdem hat Rabba b. Bar Hanah im Namen des R. Jochanan gesagt: In allen Angelegenheiten kann ein Gericht die Entscheidung eines anderen Gerichts für nichtig erklären, außer der achtzehn Dinge [die von den Schulen Hillel und Schammai verboten wurden], doch selbst, wenn Elia und sein Hof kommen würden [und dieses für zulässig erklären], müssen wir nicht auf ihn hören!
[Babylonischen Talmud, Traktat Awoda Sara 36a]
Propheten wurden immer gesandt, damit sich das Volk wieder YAHWEH/ יהוה zuwendet, um Seine Gebote zu halten und Seiner Stimme zu gehorchen. Die Propheten hörten die Stimme Elohim’s und sprachen demgemäß. Die Rab¬bi¬ner sagen jedoch dem Volk: „Schenke dem Mann, der nach der Stimme YAHWEH’S/ יהוה spricht, kein Gehör. Gehorche stattdessen unserer Stimme!”
Die Rabbiner ersetzen alles, was YAHWEH/ יהוה sagt, dass wir tun sollen, mit anderen Dingen. Ein alltägliches Beispiel dafür ist das rabbinische Handwaschritual. In dieser rabbinischen Tradition müssen die Menschen vor jeder Mahlzeit Wasser über ihre Hände gießen und dazu ein rituelles Gebet sprechen. Die Rabbiner haben dies wahrscheinlich aus 2. Moshe 30:17-21, wo dem Priester geboten wird, seine Hände und Füße am ehernen Becken zu waschen als eine ewige Ordnung in all ihren Generationen.
Shemote (2. Moshe) 30:17-21
17 Weiter redete YAHWEH/יהוה mit Moshe und sprach:
18 „Du sollst auch ein ehernes Becken machen mit einem ehernen Gestell, zum Waschen, und du sollst es aufstellen zwischen der Mishkan (Stiftshütte) und dem Altar, und Wasser hineingießen.
19 Und Aharon und seine Söhne sollen aus ihm ihre Hände und Füße waschen.
20 Wenn sie in die Mishkan gehen wollen, so sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben; ebenso wenn sie zum Altar nahen, um zu dienen und ein Feueropfer YAHWEH/יהוה in Rauch aufgehen zu lassen.
21 Und zwar sollen sie ihre Hände und ihre Füße waschen, damit sie nicht sterben. Das soll eine ewig gültige Ordnung für sie sein, für ihn und seinen Samen, für ihre [künftigen] Geschlechter.“
Wir müssen verstehen, dass sich der Gehorsam gegenüber den rabbinischen Geboten auf das „Werke der Thora halten“ bezieht. Dies sind die gleichen „Werke der Thora“, auf die Apostel Sha’ul (Paul) Bezug nimmt.
Galatim (Galater) 2:15-16
15 Wir sind [zwar] von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heiden;
16 [doch] weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken der Thora gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Yeshua Mashiach, so sind auch wir an Yeshua Mashiach gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Mashiach gerechtfertigt würden und nicht aus Werken der Thora, weil aus Werken der Thora kein Fleisch gerechtfertigt wird.
Was die Rabbiner sagen wollen ist, dass der Weg der Erlösung der ist, sich ihrer Autorität zu unterwerfen. Diese Art der Autorität ist das, was die Schrift Joch bezeichnet. Yeshua sagt uns, nur Sein Joch anzuneh men, denn Sein Joch ist sanft und leicht.
Mattityahu (Matthäus) 11:30
30 „Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“
Der große Streit zwischen Yeshua und den Rabbinern betrifft die Frage, wessen Autorität akzeptiert werden sollte. Immer wieder schlugen die Rabbiner vor, dass Yeshua die rabbinische Autorität annehmen solle und immer wieder sagte uns Yeshua, dass es die Haupt-sache wäre, nicht den menschengemachten Lehren der Rabbiner zu folgen, sondern den Geboten, welche Sein Vater gegeben hat.
Mattityahu (Matthäus) 15:1-9
1 Da kamen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Yerushalayim zu Yeshua und sprachen:
2 „Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.“
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: „Und warum übertretet ihr das Gebot Elohim’s um eurer Überlieferung willen?“
4 Denn Elohim hat geboten und gesagt: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!“ und: „Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!“
5 Ihr aber sagt: „Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: »Ich habe zur Weihegabe bestimmt, was dir von mir zugutekommen sollte!«, der braucht auch seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren.“
6 Und so habt ihr das Gebot Elohim’s um eurer Überlieferung willen aufgehoben.
7 Ihr Heuchler! Treffend hat Yeshayahu von euch geweissagt, wenn er spricht:
8 „Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.
9 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.“
Hätten die Rabbiner YAHWEH’S/ יהוה Torah gelehrt (anstatt eines menschengemachten Thora–Gesetzes), hätte Yeshua vermutlich auch zu ihren Gunsten gesprochen. Weil sie jedoch einen rabbinischen Ersatz für YAHWEH’S/ יהוה Thora lehrten, war Yeshua nicht sehr gnädig [zu ihnen].
Doch was meinte Yeshua damit, als Er sagte, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten auf Moshes Sitz sitzen würden und wir das tun sollen, was sie uns sagen, obwohl wir nicht nach ihren Werken handeln sollen?
Mattityahu (Matthäus) 23:1-13
1 Da redete Yeshua zu der Volksmenge und zu Seinen Jüngern
2 und sprach: „Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moshes Stuhl gesetzt.
3 Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr halten sollt, das haltet und tut; aber nach ihren Werken tut nicht, denn sie sagen es wohl, tun es aber nicht.
4 Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; sie aber wollen sie nicht mit einem Finger anrühren.
5 Alle ihre Werke tun sie aber, um von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen nämlich ihre Gebetsriemen breit und die Säume an ihren Gewändern groß,
6 und sie lieben den obersten Platz bei den Mahlzeiten und die ersten Sitze in den Synagogen
7 und die Begrüßungen auf den Märkten, und wenn sie von den Leuten „Rabbi, Rabbi“ genannt werden.
8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister: Mashiach; ihr aber seid alle Brüder.
9 Nennt auch niemanden auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.
10 Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister: Mashiach.
11 Der Grö߬te aber unter euch soll euer Diener sein.
12 Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
13 Aber wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschließt! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die lasst ihr nicht hinein.“
Im ersten Jahrhundert war „Moshes Sitz“ ein tatsächlich physischer Stuhl, auf dem die Schriftgelehrten und Pharisäer saßen und die Thorarollen laut vorlasen. Es war wie eine moderne Kanzel. Yeshua sagte, dass wir alles tun sollen, was sie uns sagen zu tun, wenn sie in Moshes Sitz Platz nehmen (und die Thora laut vorlesen), denn diese Worte sind von Seinem Vater. Indessen sagte Er auch, nicht nach ihren Werken zu tun, da die „Werke der Thora“ nichts anderes sind als die mehrheitlichen Meinungen der Rabbiner.
In Vers 13 sagt Yeshua, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten das Reich der Himmel vor den Menschen verschließen. Nicht nur weigern sie sich hineinzutreten, sie halten auch andere davon ab. Das heißt, sie weigern sich nicht nur, der Stimme YAHWEH’S/ יהוה zu gehorchen, sondern sie lehren auch anderen, der Stimme YAHWEH’S/ יהוה nicht zu gehorchen (stattdessen gaben sie uns die rabbinischen „Werke der Thora” als einen Ersatz für den wahren Gehorsam und Heiligung).
Die Schrift beschäftigt sich mit Geistern, und der Geist der rabbinischen Pharisäer und Schriftgelehrten gab dem Volk YAHWEH’S/ יהוה einen Ersatz für das Hören und Gehorchen der Stimme YAHWEH’S/ יהוה. Ist dies aber nicht auch das, was Satan tat?
B’reisheet (1. Moshe) 3:4-5
4 Da sprach die Schlange zu der Frau: „Keineswegs werdet ihr sterben!“
5 Sondern Elohim weiß: „An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Elohim und werdet erkennen, was Gut und Böse ist!“
Wir haben bereits gesehen, wie Yirmeyahu (Jeremia) prophezeite, dass YAHWEH/ יהוה die Juden nach 70 Jahren wieder zurück in das Land bringen würde. Allerdings wollten 90 Prozent der Juden nach siebzig Jahren nicht mehr heimkehren. Das Leben in Babylon war viel einfacher als das Leben im Land. Den Juden wurde die babylonische Staatsangehörigkeit gegeben, und viele von ihnen nahmen sich babylonische Frauen. Wenn sie in Babylon blieben, würde das Leben einfach sein aber würden sie in das Land zurückkehren, dann würde das Leben plötzlich ziemlich hart werden. Nur jene mit einem Geist, der die babylonische Gefangenschaft ablehnt und bereit ist, zum Erbe des Landes Israel zurückzukehren, würden diese Art von Kompromiss lohnend finden.
In den Tagen Esras und Nehemias entschieden sich lediglich 10 Prozent der Juden, wieder nach Hause in ihr Land zurückzukehren. Die restlichen 90 Prozent blieben in der babylonischen Gefangenschaft und gingen vermutlich in der Geschichte verloren und wurden in alle Nationen zerstreut. Aus einem physischen Standpunkt betrachtet sind jetzt sowohl die Juden als auch die Ephraimiter verloren, aber von einem geistigen Standpunkt aus werden sie durch den Feind in Gefangenschaft gehalten. Es wäre, als ob Satan ihre Herzen durch die Lust der Sünde gefangen genommen hätte. Darum sagte Yeshua, dass Er gekommen wäre, den (geistig) Gefangenen Freiheit zu verkünden.
Luqa (Lukas) 4:18
18 „Der Geist YAHWEH’S ist auf mir, weil Er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; Er hat Mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen.“
Jedoch kam Yeshua nicht nur für jene, die in den Nationen zerstreut sind; Er kam außerdem denen Freiheit zu verkünden, welche geistig von den Rabbinern unterdrückt wurden. Er kam, um sie von den rabbinischen Bräuchen zu befreien. All dies steht im Einklang mit Yeshua’s Rolle als Mashiach, von dem Daniel sagte, Er würde nach 7 Wochen und 62 Wochen (d. h. 69 Wochen), nachdem der Erlass an die Juden erging, Yerushalayim wiederherzustellen und aufzubauen, erscheinen.
Daniel 9:25
25 „So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Yerusha¬la¬yims bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit.“
Das hebräische Wort für Wochen ist shevua, welches sieben bedeutet. Wenn jede sieben auf sieben irdische Jahre hindeutet, dann wird „Mashiach der Fürst” nach 483 Jahren kommen, nachdem der Erlass erging, Yerushalayim wiederherzustellen und aufzubauen. Die Geschichte sagt uns, dass König Artaxerxes diesen Befehl 457 v. Chr. gab. 483 Jahre später befinden wir uns im Jahr 26 n. Chr., welches das gleiche Jahr ist, in welchem Yeshua Seinen Dienst begann. Dies ist nur ein Beweis von vielen, dass Yeshua der prophezeite „Mashiach der Fürst“ aus Daniel 9 ist (weil niemand anderes auf diese historische Beschreibung passt).
Die hebräische Strongs Konkordanz sagt uns, dass das Wort Prinz in Daniel 9:25 das hebräische Wort nagiyd (נגיד) ist, welches sich auf einen militärischen Befehlshaber bezieht, der die Schlacht an der Front anführt. Dieses Wort ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis, wer Yeshua ist und wie wir zu Ihm in Beziehung stehen.
H5057 נגיד (nagiyd); von H5046; Kommandant (die Front besetzt halten), zivil, militärisch oder religiös; im Allgemein (abstrakt, Plural), ehrbare Motive.
Übersetzung – Fürst, Oberaufseher, Befehlshaber, Oberster
Viele Kommentatoren haben darauf hingewiesen, dass ein Grund, warum die Pharisäer Yeshua ablehnten, der ist, dass Er nicht solch ein militärischer Führer war, den sie als Mashiach, den Fürsten, erwartet hatten. Judäa war unter römischer Kontrolle, und die Pharisäer er-warteten, dass „Mashiach der Fürst“ die Menschen vereinen, eine Militärrevolte führen und die Römer aus dem Land werfen würde. Stattdessen startete Yeshua eine geistige Kampagne, die die Nation in zwei Lager spaltete: eine Minderheit (welche Augen hatte, um zu sehen und Ohren, um zu hören) und die Mehrheit (die dies nicht hatte).
Mattityahu (Matthäus) 10:34-39
34 „Ihr sollt nicht meinen, dass Ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!
35 Denn Ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36 und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.
39 Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden!”
Wie wir in früheren Kapiteln gesehen haben, hat jemand die klassische Rolle eines Mashiach, wenn er die verlorenen und zerstreuten Kinder Israels zurück zum Bund bringt und sie zum Sieg über ihre Feinde führt. Jedoch macht es keinen Sinn, dass Yeshua die Römer aus dem Land vertreibt, nur damit die rabbinische Anti-Thora-Ordnung das Volk weiterhin irreführen könnte. Yeshua sah das rabbinische System als eine so starke Bedrohung für Sein Volk an wie die römische Armee (wenn nicht sogar mehr). Zumindest konnten die Menschen die Römer leicht als Feinde identifizieren, während sie nicht gut erkennen konnten, dass die Rabbiner sie irreführten. Wahrscheinlich erklärte Yeshua viel eher den Rabbinern einen spirituellen Krieg als den Römern eine militärische Revolte aus dem Grund, weil Er das Volk YAHWEH’S/ יהוה von der rabbinischen Unterdrückung befreien wollte.
Im ersten Jahrhundert ist die levitische und priesterliche Linie verloren gegangen, sodass die levitische Ordnung nicht wieder eingesetzt werden konnte. Aber wenn Yeshua Sein Volk von der rabbinischen Unterdrückung und deren Täuschung befreite und es unmöglich war, wieder auf die alte levitische Ordnung zurückzugreifen, wie dann sollte das Volk die geistige Führung einsetzen, welche es brauchte, um Einheit und Zusammenhalt als Nation zu erlangen?
Im nächsten Kapitel werden wir uns anschauen, wie Yeshua eine neue Priesterschaft auf Grundlage der Ordnung Melchizedeks etablierte, welche die von den Rabbinern ablöste, mit dem Ziel, Sein Reich weltweit voranzubringen.