Der römisch-christliche Kalender sagt uns, dass der Tag um Mitternacht beginnt (zur ‚Geisterstunde’). Die Schrift sagt jedoch, dass der Tag am Abend beginnt.
B’reisheet (Genesis) 1:31b
Und es ward Abend und es ward Morgen: der sechste Tag.
Levitikus 23:32 bestätigt, dass ein Tag gemäß YAHWEHs Definition von Abend zu Abend währt (d. h. von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang), anstatt von Mitternacht bis Mitternacht.
Vayiqra (Levitikus) 23:32b
„Am Neunten des Monats, am Abend, vom Abend bis zum Abend sollt ihr euren Sabbat feiern (d. h. Ruhetag).“
Der Shabbat, um den es in dieser Bibelstelle geht, ist der Tag der Versöhnung, doch auch der wöchentliche Shabbat dauert von Abend zu Abend. Lukas 4:16 bezeugt, dass auch Yeshua (Jesus) diesen Shabbat gehalten hat, der von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang dauert.
Luqa (Lukas) 4:16
Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und er ging nach seiner Gewohnheit am Shabbattage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.
Auch der Apostel Sha‘ul (Paulus) ging weiterhin am Shabbat in die Synagoge, und das auch noch viele Jahre nach Yeshuas Auferstehung.
Ma’asei (Apostelgeschichte) 13:14
Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Shabbattag in die Synagoge und setzten sich.
Im letzten Kapitel haben wir gesehen, dass Yeshua uns gesagt hat, wir sollen nicht glauben, die Torah oder die Gebote seien abgeschafft. Diese Aussage ist alles andere als unklar.
Mattityahu (Matthäus) 5:17-18
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um die Torah oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges Strichlein der Torah vergehen, bis alles geschehen ist.
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.
Trotzdem sagt uns die christliche Kirche, dass wir nicht länger den Shabbat halten und YAHWEHs Feste feiern sollten, „denn Yeshua habe das Gesetz erfüllt“, und stattdessen sollten wir den Sonntag heiligen und Weihnachten und Ostern feiern. Diese Schlussfolgerung ist sehr seltsam, denn nirgends in der gesamten Schrift steht irgendetwas über den Sonntag, Weihnachten oder Ostern.
Wann genau fand nun diese Veränderung vom hebräischen Abend-zu-Abend-Kalender hin zum römischen Mitternachts-Kalender statt? Christliche Gelehrte benutzen oftmals Apostelgeschichte 20:7-11 zum Beweis, dass die Jünger sich am römischen (Mitternacht-zu-Mitternacht) Sonntag versammelt hätten. Auf den ersten Blick mag dies zwar auch Sinn machen, aber am Ende geht es doch nicht auf.
Ma’asei (Apostelgeschichte) 20:7-11
7 Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Sha‘ul mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus.
8 Es waren aber zahlreiche Lampen in dem Obergemach, wo sie versammelt waren.
9 Und ein junger Mann namens Eutychus saß am Fenster; der sank in einen tiefen Schlaf; während Sha‘ul weiterredete, fiel er, vom Schlaf überwältigt, vom dritten Stock hinab und wurde tot aufgehoben.
10 Da ging Sha‘ul hinab und warf sich über ihn, umfasste ihn und sprach: Macht keinen Lärm; denn seine Seele ist in ihm!
11 Und er ging wieder hinauf und brach Brot, aß und unterredete sich noch lange mit ihnen, bis der Tag anbrach, und zog dann fort.
Da Judäa seit dem 1. Jahrhundert unter römischer Herrschaft war, könnte es Sinn gemacht haben, dass sich die Jünger am Sonntagmorgen versammelt und Sha‘ul während fast 24 Stunden zugehört hatten. Dennoch machen einige Dinge keinen Sinn. Warum waren da so viele Lampen im Obersaal, wenn die Jünger sich an einem Sonntagmorgen getroffen haben? Und weshalb haben sie innerhalb von 24 Stunden nur eine Mahlzeit zu sich genommen? Wenn man bedenkt, dass Sha‘ul in einer jüdischen Synagoge lehrte, machen diese Dinge keinen Sinn.
Religiöse Juden orientieren sich sehr stark an Traditionen. Gewöhnlich beten sie an einem Shabbat in der Synagoge an (oder im Tempel); nach dem Shabbat treffen sie sich im Haus eines Freundes oder Verwandten, um Brot zu brechen und Gemeinschaft zu pflegen, und um den Tag der Anbetung auszudehnen und so lange wie möglich zu ruhen. Es handelt sich dabei also nicht um einen neuen Tag der Anbetung, sondern um eine ganz normale Verlängerung des Shabbats. Wenn wir Apostelgeschichte 20 in diesem Licht betrachten, dann erkennen wir den Grund dafür, weshalb im Obersaal so viele Lampen brannten: Die Jünger trafen sich nach Sonnenuntergang‚ Samstagabend’ (und redeten dann bis zum Tagesanbruch ‚Sonntagmorgen’).
Wenn also die Anbetung am Sonntag nicht aus der Schrift kommt, woher kommt sie dann? Die früheste Erwähnung der Anbetung an einem „Sonnentag“ finden wir bei dem christlichen Apologeten und Märtyrer Justin (ca. 150 n. Chr.). Dort lesen wir, dass sich die Leute am „Tag welcher Sonntag genannt wird“ zusammenfanden, um anzubeten (dieser Tag dient zu Ehren der Sonne).
„Und am Tag, welcher Sonntag genannt wird, versammelten sich alle, die in den Städten lebten, an einem Ort…“
[Justin der Märtyrer, Erste Apologie, Kapitel 67 – Wöchentliche Anbetung der Christen, ca. 150 n. Chr., Biblesoft]
Justin der Märtyrer wendet eine von der Schrift abweichende Praxis an, denn die Schrift nennt die Wochentage nicht mit bestimmten Namen. Vielmehr nummeriert die Schrift die einzelnen Wochentage (erster Tag, zweiter Tag, dritter Tag usw.); nur der Shabbat hat einen Namen. Der Ausdruck Shabbat bedeutet „Ruhe“ oder „Enthaltung“ (davon, unseren eigenen Willen zu tun).
Im Gegensatz dazu behauptet Justin der Märtyrer, dass seine Versammlung am Sonntag (des römischen Kalenders) zur Anbetung deshalb gerechtfertigt sei, weil Elohim (Gott) an diesem Tag die Erde erschaffen habe, und weil Yeshua an diesem Tag den Jüngern zum ersten Mal erschienen sei.
„Aber am Sonntag halten wir alle unsere gewöhnliche Versammlung ab, denn der Sonntag ist der erste Tag, an welchem Gott die Welt erschuf, indem er die Dunkelheit und die Materie verwandelte; und Jesus Christus unser Retter stand an ebendiesem Tag von den Toten auf. Denn er wurde am Tag vor Saturn (engl. Saturday) gekreuzigt; und nach dem Tag von Saturn, welches der Tag der Sonne ist, erschien er seinen Jüngern und Aposteln und lehrte sie alle diese Dinge, welche wir euch jetzt unterbreiten, damit ihr sie in Erwägung ziehen mögt.“
[Justin der Märtyrer, Erste Apologie, Kapitel 67 – Wöchentliche Anbetung der Christen, ca. 150 n. Chr., Biblesoft]
Die Gründe gemäß Justin dem Märtyrer, weshalb wir an einem Sonntag anbeten sollten, könnten vielleicht gut klingen, allerdings haben sich weder Mashiach noch Seine Apostel an einem Sonntag versammelt. Außerdem handelt es sich dabei nicht um das, was uns der Schöpfer aufträgt. Wenn wir also den Tag der Versammlung ändern, dann verändern wir festgesetzte Zeiten und die Torah. Und dennoch hat sich die Sonntagsanbetung langsam aber sicher durchgesetzt.
Demselben Muster zufolge hat das heidnische Osterfest (Ishtar) Jahr für Jahr das biblische Passahfest ersetzt. Zuerst wurde das Datum verändert, und zwar vom 14. Tag im Monat Nisan (oder Aviv) des hebräischen Kalenders auf den ersten Sonntag nach der Frühlingstagundnachtgleiche (ein wichtiger Tag in heidnischen Sonnenanbetungskalendern). Schließlich wurde der Name des Festes von Passah zu Ostern geändert, zu Ehren der babylonischen Mutter-Göttin Ishtar (auch Ostara oder Astarte). Ganz zuletzt wurden heidnische Fruchtbarkeitsriten (wie das Eierfärben im Blut) und andere Sonnenanbetungstraditionen (z. B. das Anbeten der Sonne bei Sonnenaufgang) in die Anbetung dieser Festtage einbezogen.
Der Kirchenvater Eusebius hat schriftlich festgehalten, dass ein großer Aufruhr losbrach (die sogenannte „Quartodezimaner-Kontroverse“), als Bischof Viktor von Rom forderte, dass alle Versammlungen das Passahfest an einem Sonntag, anstelle des 14. Tages im Monat Nisan (Aviv) feiern sollten. Die Bischöfe von Asien beharrten darauf, Passah gemäß des hebräischen Kalenders zu feiern, so wie die Apostel Philippus und Johannes es gelehrt hatten.
„Keine geringe Frage kam zu jener Zeit auf. Denn die Gemeinden ganz Asiens hielten aufgrund der älteren Überlieferung daran fest, das Passah unseres Retters am 14. Tag des Monats zu feiern, gemäß des Tages, an welchem den Juden geboten war, das Lamm zu schlachten … Aber das war nicht der Brauch der Kirchen in der übrigen Welt … Dennoch hielt der Bischof von Asien, angeführt von Polykrates, an der alten Überlieferung fest. Er selber führte die Tradition so fort, wie sie ihm überliefert worden war, und äußerte dies in einem Brief an Viktor und die Kirche in Rom.“
[Eusebius, Kirchengeschichte, Buch V, Kapitel 23, 25, ca. 190-195 n. Chr.]
Eusebius dokumentierte auch einen Brief, welchen Polykrates, eine wichtige Person in Asien, dem Bischof Viktor von Rom persönlich geschrieben hatte, in welcher er gegen dessen Entscheidung aufbegehrt, das Datum von Passah vom 14. Tag des Monats Aviv auf einen Sonntag zu verlegen. Polykrates betont, dass die Tradition, Passah gemäß des hebräischen Kalenders zu feiern, von den Aposteln Philippus und Johannes selber weitergegeben worden war, und dass diese Überlieferung seit Generationen von vielen angesehenen und gottesfürchtigen Familien befolgt wurde. Er beharrt darauf, dass alle Gläubigen sich an die Schrift halten sollten, statt vielmehr von Menschen gemachte Traditionen anzunehmen.
„Wir halten den Tag ganz genau ein; wir fügen nichts hinzu, noch nehmen wir etwas weg. Denn in Asien sind viele große Lichter bereits entschlafen, welche auferstehen werden am Tage der Wiederkunft des Herrn, wenn er mit Herrlichkeit vom Himmel herab kommt und alle Heiligen zu sich holt. Unter diesen sind Philippus, einer der zwölf Apostel, welcher in Hierapolis entschlief; ebenso seine zwei gealterten jungfräulichen Töchter, außerdem eine weitere Tochter, welche im Heiligen Geist lebte und nun in Ephesus ruht; und, vor allen, Johannes, der sowohl Zeuge als auch Lehrer war, der sich an der Brust des Herrn angelehnt hatte, und als Priester die Brustplatte trug. Er entschlief in Ephesus. Und Polykarp in Smyrna, welcher ein Bischof und ein Märtyrer war; und Thraseas, Bischof und Märtyrer aus Eumenia, der in Smyrna entschlief. Weshalb sollte ich wohl noch den Bischof und Märtyrer Sagaris erwähnen, welcher in Laodizea entschlief, oder den gesegneten Papirius oder Melito, den Eunuchen, welcher ganz und gar im Heiligen Geist lebte und in Sardis liegt, das Bischofsamt vom Himmel erwartend, wenn er von den Toten aufersteht? All diese hielten das Passah am 14. Tag, gemäß des Evangeliums, ohne im Geringsten davon abzuweichen, sondern sie befolgten die Gesetzmäßigkeit des Glaubens. Und ich ebenso, Polykrates, der Geringste von allen, halte mich an die Tradition meiner Verwandten, von denen ich einigen eng nachgefolgt bin. Denn sieben meiner Verwandten waren Bischöfe; und ich bin der achte. Alle meine Verwandten hielten sich an den Tag, wo das Volk die Wohnstätten vom Sauerteig befreite. Deshalb, Brüder, bin ich nicht eingeschüchtert durch furchteinflößende Worte, denn ich lebe nun seit 65 Jahren im Herrn, habe mich mit Geschwistern aus aller Welt getroffen und die gesamte Heilige Schrift durchlaufen. Denn schon solche, die größer waren als ich, haben gesagt ‚Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen’.“
[Eusebius, Kirchengeschichte, Buch V, Kapitel 24, englische Übersetzung von Arthur Cushman McGiffert. Auszug aus dem Text Nicene and Post-Nicene Fathers (NPNF), Serie Zwei, Band 1]
Obwohl die Apostel Philippus und Johannes persönlich die Gemeinden in Asien gelehrt hatten, das Passah am 14. Tag des Monats Aviv zu feiern (gemäß des hebräischen Kalenders), exkommunizierte der römische Bischof Viktor jede Versammlung, welche Passah nicht am Sonntag feierte (gemäß des römischen Kalenders). Obwohl dies vielen anderen Bischöfen ebenso missfiel (sie wussten, dass Polykrates die Wahrheit gesprochen hatte), gewann das römische Bistum jedoch in dieser Streitfrage. Obwohl die Einheit innerhalb der Kirche zwar so gewahrt wurde, so ging dies doch auf Kosten der Treue gegenüber der Schrift, welche durch die Treue gegenüber dem römischen Bistum ersetzt worden war. Alle diejenigen, welche Passah weiterhin am 14. Tag des Monats Aviv (gemäß des hebräischen Kalenders) feierten, wurden schließlich zum Erliegen gebracht. Die Quartodezimaner-Kontroverse zeigt auf, wie die römische Kirche beabsichtigte, die festgesetzten Festzeiten und Gebote von Moshe zu verändern (genauso wie dies in Daniel 9:25 vom ‚kleinen Horn’ prophezeit wird).
Wie wir in der Studie Israel der Nazarener (Nazarene Israel) bereits aufgezeigt haben, begann sich die Macht unmittelbar nach der Zerstörung von Yerushalayim und dem Tod der Apostel im Bistum Rom zu konzentrieren. Der römische Bischof erklärte heidnische Symbole und heidnische Festtage für legitim, obwohl es sich dabei um einen direkten Verstoß gegen die Gebote Moshes handelte (welche ausdrücklich festhalten, dass wir uns von solchen nicht durch die Schrift aufgetragenen Symbolen und Festtagen fernhalten sollen).
Devarim (Deuteronomium) 4:19
19 „dass du deine Augen auch nicht zum Himmel hebst und die Sonne und den Mond und die Sterne und das ganze Heer des Himmels anschaust und dich verführen lässt, sie anzubeten und ihnen zu dienen, die doch YAHWEH, dein Elohim, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.“
Trotz dieser Warnung YAHWEHs wurden im römisch-christlichen Festtagskalender Tage eingeführt, welche sich an den Bewegungen von Sonne, Mond und Sternen orientieren. Obwohl der genaue Wortlaut nicht festgehalten ist, beschloss die römische Kirche während des Konzils von Nizäa (ca. 325/326 n. Chr.), dass Ostern fortan weltweit am Sonntag nach dem 14. Tag des ‚Passahmonats’ gefeiert werden sollte. Allerdings wurde der Monat nur dann als ‚Passahmonat’ erachtet, wenn der 14. Tag nach der Frühlingstagundnachtgleiche ausfiel. Von der Frühlingstagundnachtgleiche lesen wir nichts in der Schrift, und so ist auch dies wiederum ein Beispiel dafür, wie die Christen YAHWEHs Geboten den Rücken zukehrten und stattdessen nach eigenem Ermessen Anbetungstage gemäß der Bewegungen von Sonne, Mond und Sternen festsetzten.
Einige Christen stellen sich die Frage, was denn daran falsch ist, wenn wir selber Tage bestimmen, an denen wir YAHWEH ehren wollen. Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf die Sünde des goldenen Kalbes.
Shemote (Exodus) 32:4-5
4 Und er nahm es aus ihrer Hand entgegen und bildete es mit dem Meißel und machte ein gegossenes Kalb. Da sprachen sie: Das sind eure elohim, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben!
5 Als Aharon das sah, baute er einen Altar vor ihm und ließ ausrufen und sprach: Morgen ist ein Fest für YAHWEH!
Obwohl Aharon ausrief, dass dieses Fest zu Ehren YAHWEHs sei, fühlte sich YAHWEH dadurch gar nicht geehrt. Stattdessen wurde er zornig darüber, dass Sein Volk Feste feiert, die Er nicht angeordnet hatte.
Das Wort „Ostern“ kommt in der King-James-Übersetzung nur deshalb vor, weil es sich um eine Fehlübersetzung des griechischen Wortes Pascha (πασχα) handelt, was Passah bedeutet. In fast jeder Bibelübersetzung, welche nach der King-James-Übersetzung herausgegeben wurde, ist dieser Fehler korrigiert worden, und dennoch feiern die Menschen heute ironischerweise immer noch Ostern. Warum tun sie das? Die Apostel haben nie vom Osterfest gesprochen, sondern von Passah.
Apg 12:4 Und als er ihn festgenommen hatte, warf er ihn ins Gefängnis und übergab ihn vier Abteilungen von je vier Kriegsknechten zur Bewachung, in der Absicht, ihn nach dem Passah dem Volke vorzuführen. |
TR Apg 12:4 ον και πιασασ εθετο εισ φυλακην παραδουσ τεσσαρσιν τετραδιοισ στρατιωτων φυλασσειν αυτον βουλομενοσ μετα το πασχα αναγαγειν αυτον τω λαω |
Weiterhin sagt Sha‘ul nirgends, dass wir Ostern feiern sollen, sondern das Fest der Ungesäuerten Brote (welches direkt an Passah anschließt).
Qorintim Aleph (1. Korinther) 5:8
So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest (der ungesäuerten Brote) feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und Wahrheit.
Apostelgeschichte 20:6 zeigt, dass die Jünger das Fest der Ungesäuerten Brote noch viele Jahre nach Yeshuas Auferstehung feierten (und nicht Ostern).
Ma’asei (Apostelgeschichte) 20:6
Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten.
In Apostelgeschichte 27:9 feierten die Jünger den Tag der Versöhnung, im Text als ‚das Fasten’ erwähnt, denn häufig erfolgt an diesem Festtag ein großes Fasten. (Der Grund, weshalb die Reise „nun gefährlich“ war, ist die Tatsache, dass der Tag der Versöhnung im Herbst stattfindet. Zu dieser Jahreszeit kann es im Mittelmeer schon sehr stürmisch sein.)
Ma’asei (Apostelgeschichte) 27:9-10
9 Da aber schon geraume Zeit verflossen war und die Schifffahrt gefährlich wurde, weil auch das Fasten bereits vorüber war, warnte sie Sha‘ul und sprach zu ihnen:
10„Ihr Männer, ich sehe, daß diese Schiffsreise mit Schädigung und großem Verlust nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird!“
Der Apostel Sha‘ul hielt sich auch weiterhin ans Pfingstfest gemäß YAHWEHs ursprünglichem Kalender.
Qorintim Aleph (1. Korinther) 16:8
Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben…
Wir wissen, dass sich Sha‘ul beim Pfingstfest an den hebräischen Kalender hielt (und nicht an den römisch-christlichen), weil er an diesem Fest nach Yerushalayim hinaufzog (und nicht nach Rom).
Ma’asei (Apostelgeschichte) 20:16
Sha‘ul hatte nämlich beschlossen, an Ephesus vorbeizusegeln, damit er in [der Provinz] Asien nicht zu viel Zeit zubringen müsste; denn er eilte, um möglichst am Tag der Pfingsten in Yerushalayim zu sein.
Wenn es für die Apostel richtig gewesen war, diese Feste zu halten und zu feiern, weshalb sollten wir dann etwas anderes tun? Die Apostel erhielten sogar noch die Gabe des Geistes, weil sie YAHWEHs Feste hielten, wie Er es geboten hatte.
Ma’asei (Apostelgeschichte) 2:1-2
1 Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen.
2 Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
In Kolosser 2:16-17 sagt uns der Apostel Sha‘ul, dass der Shabbat, die Feste und Neumonde prophetische Schattenbilder von Dingen sind, „die noch kommen werden“. Das bedeutet, dass YAHWEH erneut Segen ausgießen wird über diejenigen, die seine Feste auch in Zukunft feiern – genauso wie er das auch in der Vergangenheit getan hat. In dieser Schriftstelle geht die wahre Bedeutung allerdings in nahezu allen deutschen Übersetzungen verloren, da dieser Passage u. a. zwei Wörter beigefügt sind: „Shabbaten“ (im Plural) und „ist“.
Kolosser 2:16-17, Elb 16 So richte euch nun niemand über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder von Shabbaten, 17 die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist Christi. |
TR Kolosser 2:16-17 16 Mη ουν τισ υμασ κρινετω εν βρωσει και εν ποσει η εν μερει εορτησ η νεομηνιασ η σαββατων 17 α εστιν σκια των μελλοντων το δε σωμα του Xριστου |
Weil diese beiden Wörter beigefügt wurden („Shabbaten“ und „ist“), lässt diese Übersetzung den Schluss zu, dass wir uns von niemandem vorschreiben lassen sollen, was wir essen, was wir trinken oder welche Anbetungstage wir befolgen sollen. Wenn wir diese beiden hinzugefügten Wörter als bare Münze nehmen, dann kann man leicht schlussfolgern, dass es keinen Unterschied mehr macht, ob wir den Shabbat und die Festtage halten oder stattdessen am Sonntag anbeten, Weihnachten, Ostern, das Chinesische Neue Jahr, Ramadan oder aber überhaupt keine Feste feiern. Andere Übersetzungen nehmen ähnliche Veränderungen am Text vor; und all diese fördern die Vorstellung, dass Yeshua wirklich gekommen ist, die Torah und die Propheten abzuschaffen, obwohl das Seinen eigenen Worten aus Matthäus 5:17-19 völlig widerspricht.
Die Schrift sagt ganz klar, dass wir dieser nichts hinzufügen oder von ihr wegnehmen sollen (z. B. in Deuteronomium 4:2, Sprüche 30:6 usw.). Deshalb sollten wir nun, da wir erkennen, dass diese Wörter nicht im Ursprungstext vorkommen, unsere Übersetzungen davon befreien. Es folgt nun dieselbe Stelle aus der Elberfelder-Übersetzung ohne die beiden Wörter „Shabbate“ und „ist“:
Kolosser 2:16-17, Elberfelder [korrigiert]
16 So richte euch nun niemand über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder vom Shabbat,
17 die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber Christi.
Drei Hauptgedanken stecken in diesen Versen (1-2-3):
- So richte euch nun niemand über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder vom Shabbat
- die ein (prophetischer) Schatten der zukünftigen Dinge sind (die noch kommen);
- der Körper aber [des Messias].
Mit anderen Worten sagt der Apostel Sha‘ul (1-2-3):
- Lass dich von keinem Menschen richten, welches Fleisch du isst, was du trinkst oder welche religiösen Festtage du feierst;
- denn diese Speisen, Getränke und Feste sind alles prophetische Schatten von Dingen, die noch kommen werden;
- deshalb, lass dir allein vom Leib Mashiachs sagen, was du essen und trinken sollst, und welche Feste du feiern sollst!
Diejenigen, welche die Gebote Moshes nicht befolgten, verurteilten die Nazarener, und Sha‘ul riet nicht auf diese Leute zu hören (denn solche Leute gehörten nicht wirklich zum Leib Mashiachs). Sha‘uls Aussagen werden noch deutlicher, wenn wir die Reihenfolge der Sätze tauschen (3-1-2). Sha‘ul sagt, wir sollen uns nur vom Leib des Mashiachs sagen lassen, was wir essen, trinken und/oder welche Festtage wir feiern sollen, denn dies alles sind prophetische Schatten von Segnungen, die noch kommen werden.
Kolosser 2:16-17, Reihenfolge 3-1-2
So richte euch nun niemand – außer der Leib des Mashiachs – über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder vom Shabbat, die ein prophetischer Schatten der zukünftigen Dinge sind (die noch kommen).
Die wahre Bedeutung von Sha‘uls Worten kommt in der Neuen Evangelistischen Übersetzung überhaupt nicht zum Vorschein. Diese Übersetzung erweckt den Eindruck, dass wir tun und lassen können, was immer wir wollen (weil der Mashiach ja angeblich gekommen sei, die Torah und die Propheten aufzulösen).
Kolosser 2:16-17, NEÜ
16 Lasst euch deshalb von niemand verurteilen, nur weil ihr bestimmte Dinge esst oder trinkt, oder weil ihr bestimmte Feste oder Feiertage oder Sabbate nicht beachtet.
17 Denn das alles sind nur Schattendinge von dem, was in Christus leibhaftige Wirklichkeit geworden ist.
Auch die Hoffnung für Alle übersetzt diese Verse im Sinne der Neuen Evangelistischen Übersetzung:
Kolosser 2:16-17, Hoffnung für Alle
16 Darum lasst euch keine Vorschriften machen über eure Ess- und Trinkgewohnheiten oder bestimmte Feiertage, über den Neumondtag und über das, was man am Sabbat tun darf oder nicht.
17 Das alles sind nur schwache Abbilder, ein Schatten von dem, was in Christus Wirklichkeit geworden ist.
Die Elberfelder Bibel, die Hoffnung für alle und die allermeisten geläufigen christlichen Übersetzungen erwecken den Eindruck, dass es keine Rolle spielt, an welchem Tag oder an welchen Festen man anbetet, solange man weiß, dass Yeshua der Mashiach ist, da diese Feste ja „nur“ Schatten sind von Dingen, die geschehen „sollten“.[1] Diese Aussage spiegelt jedoch das Gegenteil von dem wider, was Sha‘ul in diesen Versen zum Ausdruck bringt.
Die Gesetze von Moshe werden im Hebräischen ‚Torah’ genannt. Wie ich an anderer Stelle in der Studie Das Israel der Nazarener (Nazarene Israel) bereits erläutert habe, beinhaltet die Torah eine Reihe von Anweisungen, welche Yeshuas Braut befolgen soll, damit sie sich dadurch reinigt; die Torah dient zudem als Israels Ehebündnis/Ehevertrag. Gemäß jüdischer Überlieferung wurde die Torah zuallererst Israel am Berg Sinai zu Pfingsten gegeben. Tausende Jahre später wurde der Geist selbst ausgegossen auf diejenigen, die zu festgesetzter Zeit am richtigen Ort waren. So wurde das Pfingstfest also bereits zwei Mal erfüllt (und Kolosser 2:16-17 sagt uns, dass solche Dinge auch noch weiterhin geschehen werden).
Westlich griechisch-römisches Denken ist linear aufgebaut und orientiert sich häufig an Dingen, die man gemäß einer vorgegebenen Liste abhaken kann. Das westlich geprägte Denken geht deshalb davon aus, dass sich Prophetien nur einmal erfüllen. Dagegen ist das hebräische Denken zyklisch, und im hebräischen Denken finden Prophetien mehrmals eine Erfüllung. Ein gutes Beispiel dafür aus der Schrift ist Sukkot (das Laubhüttenfest).
Viele Christen glauben, dass Yeshua am 25. Dezember geboren wurde. Dass dies nicht der Fall gewesen sein kann, sehen wir aus Lukas 2:8, denn zur Zeit der Geburt Yeshuas waren Hirten draußen auf dem Feld und bewachten ihre Herden.
Luqa (Lukas) 2:7-8
7 Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde, die bewachten ihre Herde in der Nacht.
Aus einem prophetischen Gesichtspunkt macht es mehr Sinn, dass Yeshua am ersten Tag von Sukkot zur Welt kam, denn dadurch würde sich die Bedeutung des ersten Tages dieses Festes erfüllen. Deshalb hat wohl Yochanan (Johannes) gesagt, dass das Wort Fleisch wurde und unter uns wohnte.
Yochanan (Johannes) 1:14
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns…
Das Wort „wohnen“ ist das griechische Wort σκηνόω (skenoo) und hat die Bedeutung „behausen“ (engl. ‚to tabernacle’).
G4637 σκηνόω (skenoo); von G4636; zelten oder lagern, d. h. (bildlich gesprochen) besetzen (als herrschaftlicher Wohnsitz) oder (spezifisch) bewohnen (wie damals Gott in der Stiftshütte, ein Symbol für Schutz und Gemeinschaft)
Was Yochanan (Johannes) also wirklich sagte war: Yeshua wurde Fleisch und wohnte unter uns wie Elohim damals in der Mishkan (Stiftshütte).
Yochanan (Johannes) 1:14 [interpretiert]
Und das Wort ward Fleisch und zeltete unter uns wie damals Elohim in der Mishkan…
Diese Annahme macht Sinn, denn in Levitikus 23 lesen wir, dass alle gebürtigen Israeliten, welche im Land Israel leben, drei Mal im Jahr nach Yerushalayim hinaufziehen sollen. Eines dieser jährlichen Pilgerfeste ist Sukkot. Während dieses Festes sollen alle Israeliten sieben Tage lang in Hütten wohnen (vorübergehende Behausung). Im Hebräischen werden diese vorübergehenden Behausungen sukkot genannt. Im Deutschen nennen wir aber sukkot die Laubhütten.
Vayiqra (Levitikus) 23:42
Sieben Tage lang sollt ihr in Laubhütten wohnen; alle Landeskinder in Israel sollen in Laubhütten wohnen…
Weil die Juden sehr traditionell veranlagt sind, waren die Regeln der Rabbiner im ersten Jahrhundert wohl dieselben wie heute: Bei gesundheitlichen Gründen oder Gründen der Sicherheit brauchten kranke, alte oder schwangere Personen nicht in Laubhütten wohnen, sondern durften sich ein Zimmer in einem Gasthaus mieten. Obwohl Miriam (Maria) schwanger war, ließ sich kein freies Zimmer in einem Gasthaus finden, und deshalb mussten sich Joseph und Miriam in einer vorübergehenden Behausung niederlassen (in diesem Fall einer Hütte oder einem Stall), wodurch Levitikus 23 erfüllt wurde.
Dass die schwangere Miriam kurz vor der Geburt in einer vorübergehenden Behausung weilen musste, mag aussehen wie eine Prüfung, und dennoch geschah es auf diese Art, sodass Yeshua in Erfüllung dieses Festes in einer vorübergehenden Behausung zur Welt kam. Und obwohl Yeshua den prophetischen Aspekt von Sukkot schon erfüllte, sagt Zechariah (Sacharja), dass es noch eine weitere Erfüllung geben wird.
Zecharia (Sacharja) 14:16-17
16 Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Yerushalayim gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, YAHWEH Zevaoth, anzubeten und Sukkot zu feiern.
17 Und es wird geschehen: Dasjenige von den Geschlechtern der Erde, das nicht nach Yerushalayim hinaufziehen wird, um den König, YAHWEH Zevaoth, anzubeten, über dieses wird kein Regen fallen.
Und als wäre das noch nicht genug Beweis dafür, dass die Fester prophetische Schattenbilder von Dingen sind, die noch kommen werden, finden wir im Buch der Offenbarung noch eine weitere Prophetie, die sich in Sukkot erfüllen muss.
Hitgalut (Offenbarung) 21:3-4
3 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Elohims bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Seine Völker sein, und Elohim selbst wird bei ihnen sein, ihr Elohim.
4 Und Elohim wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Sha‘ul ermahnte uns, dass wir uns von niemanden außer dem Leib des Mashiachs sagen lassen sollen, welche Anbetungstage wir befolgen, weil er wollte, dass wir die Segnungen empfangen, wenn wir die von YAHWEH verordneten Tage einhalten.
Trotz allem wurde ungefähr im Jahr 311 n. Chr. ein römischer General namens Konstantin angeblich durch den Glauben errettet, führte danach viele Bürgerkriege und wurde schließlich der Herrscher Roms. Im Anschluss erließ er das berühmte Edikt von Mailand (auch bekannt als Mailänder Vereinbarung), welches innerhalb des römischen Reiches eine gewisse religiöse Gleichberechtigung oder Toleranz postulierte. Allerdings kamen vorwiegend torahferne Christen wie Konstantin in den Genuss dieser religiösen Gleichberechtigung, denn Menschen, welche zum ursprünglichen Glauben der Nazarener gehörten, waren von diesem Erlass ausgeschlossen. Bis zum Jahr 336 n. Chr. erließ Konstantin ein Edikt, welches zum Ausdruck brachte, dass es Christen nicht erlaubt war, sich zu ‚judaisieren’ (d. h. dass sie z. B. den Ruhetag am Shabbat einhielten), sondern dass Christen fortan ihren Ruhetag am „Tag des Herrn“ (d. h. Sonntag) halten sollten.
„Christen dürfen nicht judaisieren, in dem sie am Shabbat ruhen, sondern sie sollen an diesem Tag arbeiten und stattdessen DEN Tag des Herrn [Sonntag] besonders ehren, in dem sie dann, wenn möglich, als Christen ruhen. Wenn jedoch irgendjemand [Nazarener] judaisierend befunden wird, sollen sie ausgeschlossen sein von Christus (einige Übersetzungen lesen, „so sollen sie vor Christus mit dem Kirchenbann belastet sein“).
[Konzil von Laodizea unter dem Herrscher Konstantin, Kanon 29, ca. 336 n.Chr.]
Dreihundert Jahre nach Yeshua belegte die Kirche von Rom den Glauben, welcher den Heiligen ein für alle Mal übergeben worden war, mit dem Bann.
Aber weshalb war es dem Herrscher Konstantin erlaubt, den ursprünglichen Glauben zu unterdrücken (und den Kalender zu verändern)? Die Schrift äußert sich dazu nicht, aber es wäre möglich, dass YAHWEH wusste, dass sich die gesetzlose christliche Variante des Glaubens schneller über den gesamten Erdkreis ausbreiten würde als der Glaube, welcher sich auf die Torah gründet – und obwohl der christliche Glaube nicht denselben Wahrheitsgehalt und dieselbe Richtigkeit besitzt, wie der ursprüngliche israelitische Nazarener Glaube, diente ersteres dazu, den Glauben in die Erlösung durch den Mashiach Israels zu fördern und zu verbreiten.
Jetzt kommen wir zum Wendepunkt. Während der Vater über die vergangenen Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, erwartet er nun von allen Menschen überall, dass sie umsinnen und fortan gemäß den Anweisungen Moshes leben; denn wir lesen ja, dass diese Anweisungen für unser eigenes Wohlergehen gegeben wurden.
Devarim (Deuteronomium) 10:12-13
12 Und nun, Israel, was fordert YAHWEH, dein Elohim, von dir, als nur, dass du den YAHWEH, deinen Elohim, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und YAHWEH, deinem Elohim, dienst mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele,
13 indem du die Gebote YAHWEH und seine Satzungen hältst, die ich dir heute gebiete, zum Besten für dich selbst?
Wenn YAHWEH uns diese Anweisungen zu unserem eigenen Besten gegeben hat, weshalb sollten wir sie dann nicht fröhlich und begierig in die Arme schließen als göttlichen Segen, was sie nämlich sind?
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[1] Die Verse in der Lutherbibel aus Kolosser 2,16-17 sind sogar dreifach verändert: „So lasset nun niemand euch Gewissen machen über Speise oder über Trank oder über bestimmte Feiertage oder Neumonde oder Sabbate; (17) welches ist der Schatten von dem, das zukünftig war; aber der Körper selbst ist in Christo.“ Andere Übersetzungen fügen in Vers 17 zusätzlich noch ein „nur“ ein. (Anmerkung des Übersetzers)